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27.05.2014

2014 - Dirks Volontariat in Uganda

2014 - Dirks Volontariat in Uganda

Dirks Volontariat in Uganda

Endlich war es im Februar so weit...nach Wochen und Monaten der Gespräche und Vorbereitungen, ging es endlich los. Afrika bzw Uganda waren bisher für mich nur ein fremder Kontinent bzw ein fremdes Land und ich kannte nur Bilder aus dem TV und aus Zeitschriften. Daher war ich natürlich gespannt, was mich erwarten würde. Nämlich eine ganze Menge….

Nach einem langen Flug landete ich auf dem Internationalen Flughafen von Uganda in Entebbe. Kaum das Flughafengebäude verlassen, sprangen auch schon frei herumlaufenden Affen um mich herum. Eine tierische Begrüssung.

Obwohl ich ein wenig müde vom Flug war, konnte ich kaum ein Auge zu machen auf der Fahrt vom Flughafen nach Zigoti (ca 1,5 Std). Neugierig beobachtete ich die Landschaft, die Häuser und Menschen und liess die Bilder auf mich wirken. Ich kam mir ein wenig vor, wie im Film, da alles so neu und anders schien. In Zigoti angekommen, wurde ich dann herzlich von Gabi, Stefan und Simon begrüsst und habe erstmal mein Zimmer auf der Farm bezogen. Anschliessend ging es in das Hauptquartier, wo ich die Mitarbeiter von ACFC und weitere Volunteers kennengelernt habe. Für die folgenden 3 Monate sollte ich das Porridge Programm und die Verwaltung unterstützen.

Nach einer kurzen Führung durch die Büros und Workshops ging es auch schon los. Mit dem Motorrad ging es über “Stock und Stein” zu der ersten Schule, die von uns besucht und kontrolliert werden sollte. Mir fallen sofort die Unterschiede zu den Schulen auf, die ich aus Europa und Asien kenne. Die Gebäude sind teilweise in renovierungsbedürftigem Zustand, Regenwasser wird in Wassertanks gesammelt und zum Kochen und Waschen verwendet, in der “Küche” wird Maismehl mit Wasser zu einem Brei gekocht und einfache Toiletten befinden sich etwas abseits vom Gelände.

Neben der freundlichen Begrüssung durch die Lehrer fallen mir aber hauptsächlich die vielen Kinderaugen auf, die auf uns Weisse (“Muzungus”) gerichtet sind. Etwas unsicher und schüchtern schauen sie dich an, aber sobald man mit einem Lächeln, Winken und einem “Hello” oder “Good Morning” das Eis gebrochen hat, strahlen dich die vielen Kinder an und winken mit voller Freude zurück. Sowas habe ich noch nie erlebt und es ist ein einmaliges Erlebnis. Diese grossen Kinderaugen und das ansteckende Lächeln werden mich die ganze Zeit in Uganda begleiten und werden immer in meiner Erinnerung bleiben.

Zurück auf der Farm gabs dann erstmal was zu Essen und ich konnte mir einen ersten Überblick über die lokalen Essensgewohnheiten machen. Das Essensangebot ist zwar nicht so üppig, wie wir es aus Europa gewohnt sind (wie denn auch), aber es ist für jeden Geschmack was dabei und wird auch reichhaltig serviert. Insbesondere die kleinen Snacks zum Frühstück oder zwischendurch sind sehr lecker.

In den folgenden Tagen haben wir weitere Schulen besucht, so dass ich langsam ein Gefühl für die bevorstehende Arbeit bekommen konnte und es haben sich erste Routinen eingestellt. Im Hauptquartier habe ich mir dann einen Überblick über vorhandene Prozesse und Abläufe gemacht, um diese in den folgenden Wochen zu optimieren bzw neü einzuführen, um die Arbeit vor Ort zu vereinfachen und die Mitarbeiter zu untertützen.

Es dauert ca 3 Wochen bevor ich mich wirklich eingelebt und einen guten Überblick über die Arbeit erhalten habe. Abends kann man sich mit anderen Volunteers austauschen, da wir alle in verschiedenen Bereichen tätig waren und man so auch Einblicke in andere Aufgabengebiete erhalten hat (Christoph Bettermann School und Social Work Department). Ansonsten sind die Abende recht entspannt, da man nicht durch einen laufenden Fernseher “abgelenkt” wird. Man sollte aber ausreichend Bücher und DVDs mitbringen, um sich abends auch mal selber beschäftigen zu können. Einkäufe für den täglichen Bedarf kann man einfach vor Ort in Zigoti bzw in Mityana erledigen. In Kampala gibt es auch Einkaufszentren, die so ziemlich alles anbieten insbesondere wenn man mal Lust auf ein dunkles Brot mit Aufschnitt und Käse bekommen sollte.

Durch meine Arbeit im Porridge Programm habe ich mehr als 40 verschiedene staatlichen Schulen besucht. Da ich selber Motorrad fahren kann, konnte ich die meisten Strecken selber fahren, was mir einen riesen Spass bereitet hat. Ein einheimischer Kollege war häufig als Beifahrer mit dabei, um sicherzustellen, dass ich auch den richtigen Weg finde.
 

Was hat meine Arbeit in Uganda bewirkt, konnte ich wirklich helfen?

Bzgl meiner Tätigkeit im Porridge Programm werden Änderungen wohl erst mittel- bis langfristig erkennbar sein. Ich hoffe, dass durch das neue Reporting System das Monitoring für die Mitarbeiter vor Ort vereinfacht wurde und Auswertungen schneller und einfacher zu erfassen sind. Die Mitarbeiter sollen so bei der Datenerfassung entlastet werden, um sich noch mehr der Hauptaufgabe des Monitorings widmen zu koennen.

Kurzfristig gab es eine positive Änderung, die aufgrund meiner Anregung hin umgesetzt wurde. In einigen Schulen wird das Regenwasser in Wassertanks gesammelt und zum Trinken, Kochen, Waschen,.. von den Schülern genutzt. Da diese Wassertanks häufig in den Gemeinden die einizgen Wassertanks sind, werden diese gerne von “Dritten” genutzt. Da normalerweise die Wasserhähne mit einem Schloss versehen sind, werden diese entweder aufgebrochen oder direkt der ganze Wasserhahn abgeschlagen. Oder es werden Loecher in die Wassertanks gebohrtt, was eine Entleerung des Wasservorrats bedeutet. Dann müssen die Kinder teilweise kilometerlange Wege mehrmals täglich zum Wasserholen zurücklegen, was natürlich Auswirkungen auf die Unterrichtszeit hat.

Was kann man dagegen tun? Die Gemeinde dafür sensibilisieren, dass das Wasser für die Kinder gesammelt wird und nicht für die Allgemeinheit zur Verfügung steht. Als Schutzmassnahme kann man den Wassertank einmauern, was allerdings mit hoehreren Kosten verbunden ist. Mein Vorschlag war es, eine Wasserleitung unterirdisch in den nächstgelegen, abschliessbaren Raum zu verlegen. Diese Räume sind schwerer zu oeffnen und es Bedarf schon einen groesseren Aufwand, diese Türen zu aufzubrechen.

Hier konnte man mit wenig Aufwand, aber einer guten Idee, direkt helfen was mich natürlich sehr gefreut hat.

Was haben die Monate in Uganda für mich bedeutet, was nehme ich persönlich mit?

Ohne zu wissen, was mich genau in Uganda erwartet, bin ich dorthin geflogen. Ich war überrascht von der schönen Landschaft und der Freundlichkeit der Menschen. Man hört und liest vieles über potentielle Gefahren und Sicherheitsproblemen in Afrika (allgemein), aber in Zigoti habe ich mich sicher gefühlt und die Menschen vor Ort haben uns auch das Gefühl vermittelt, willkommen zu sein.

Mir werden die vielen, grossen Kinderaugen mit dem strahlenden Lächeln in Erinnerung bleiben. Trotz aller Widrigkeiten unter denen die Kinder aufwachsen, haben sie immer ein Lächeln für dich.

Nach nur ein paar Monaten in Uganda, kann man nur grob einen Überblick und Einblick über das Leben der Menschen gewinnen. Der tägliche “Kampf” um was zu Essen zu besorgen, hat mich am meisten bedrückt, neben vielen weiteren Problemen (viele Eltern sterben jung an diversen Krankheiten und die Kinder werden auf Bekannte, Freunde verteilt, mangelnder Wasserzugang (Hygiene, sauberes Trinkwasser), usw). Hier koennen wir noch eine Menge helfen und unterstützen.

Unsere Probleme in Europa bzw in der westlichen Welt sind dagegen nur sehr klein und wir wissen es nicht richtig zu schätzen, unter welchen Bedingungen wir aufgewachsen sind und wie gut es uns eigentlich geht. Das sollten wir uns immer vor Auge halten und wenn moeglich, Organisationen wie “Kindern eine Chance” zu unterstützen, sei es auf finanzielle Art und/oder per freiwillger Arbeit in Uganda bzw Oesterreich.

Ich bin froh und dankbar, dass ich Teil dieser Arbeit sein konnte und wünsche der Organisation weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei der Arbeit in Uganda, um den Kindern eine bessere Zukunft zu ermoeglichen.

Viele Grüße,

Dirk