Die Hälfte der Bevölkerung Ugandas ist jünger als 15 Jahre alt. Das liegt einerseits am Kinderreichtum in den Familien - jede Frau Ugandas hat im Durchschnitt fast 7 Kinder - und andererseits auch daran, dass viele ältere Menschen AIDS zum Opfer gefallen sind und die medizinische VErsorgung im Land nach wie vor sehr schlecht ist.
Wir bemühen uns, möglichst vielen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Ab einem monatlichen Beitrag von 10 Euro unterstützen Sie ein Kind in Uganda in seiner Ausbildung durch eine anonyme Patenschaft. Ab einem Richtwert von 15 Euro ist eine persönliche Patenschaft für ein Kind möglich. Derzeit ermöglichen Patenschaften rund 2200 Kindern den Schulbesuch.
Mit dem Patenprogramm begonnen haben wir bereits 2008 mit einer Gruppe von rund 60 Kindern in Zigoti und Madudu. Anfangs waren es 10 Euro, mit denen wir die Schulgelder zahlen, Porridge (Maisbrei zur Jause), Hefte und Stifte sowie einmalig eine Schuluniform besorgen konnten. Aufgrund gestiegener Kosten in Uganda hat jeder gespendete Euro nicht mehr die gleiche Wirkung wie am Anfang unserer Arbeit. Der ursprüngliche monatliche Patenschaftsbeitrag von 10 € war ein Durchschnittswert, da die Kosten variieren (z. B. ist der Kindergarten günstiger als höhere Schulen). Dank anonymer Patenschaften können wir flexibel Kosten übernehmen, wenn ein Kind Unterstützung benötigt, ohne auf spezifische Patinnen oder Paten warten zu müssen. Diese Gelder helfen zudem, die Schulgebühren zu decken, die mittlerweile meist über 10 € pro Monat liegen.
Um auch künftig möglichst vielen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, erhöhen wir nach reiflicher Überlegung den Richtwert für persönliche Patenschaftsbeiträge auf 15 € pro Monat. Damit werden die durchschnittlichen Kosten aktuell gedeckt. Eine anonyme Patenschaft bleibt aber weiterhin ab 10 € pro Monat möglich – auch wenn dieser Betrag nicht alle Kosten abdeckt.
Im Freundes- und Bekanntenkreis und durch Medienarbeit in Österreich waren die ersten 60 Paten schnell gefunden. In Uganda hat es sich bald herumgesprochen, dass es eine neue NGO gibt, die sich um die Bedürftigsten kümmert. Wir haben alle Anfragen entgegengenommen und die Kinder daheim besucht. Schnell haben wir gelernt, dass nicht alle Angaben der Wahrheit entsprachen und dass es besser war, unangekündigt aufzutauchen. Mittlerweile werden die Familienbesuche von ugandischen Sozialarbeiter*innen durchgeführt. Die ca 2.200 Kinder und Jugendlichen, die heute durch unsere Organisation unterstützt werden, werden mittlerweile von 16 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern betreut und begleitet.
Innerhalb der Gruppe der Patenkinder betreut KINDERN EINE CHANCE auch rund 270 HIV+ Kinder und ihre HIV+ Mütter in einem speziellen Programm, in dem die Betroffenen regelmäßig besucht und mit wertvoller Aufbaunahrung (z.B. Sojamehl) versorgt werden. Außerdem sorgen die Sozialarbeiterinnen dafür, dass die Kinder und Mütter regelmäßig ins Krankehaus fahren, um sich ihre Medikamente abzuholen und von einem Arzt untersucht zu werden. Dreimal im Jahr werden gemeinsame Treffen organisiert, wo sich die Betroffenen austauschen können und von speziell ausgebildeten Sozialarbeitern und Krankenschwestern beraten und betreut werden.
Es gibt klare Richtlininien, welche Familien bzw Kinder im Programm unterstützt werden. Zumindest einige müssen zutreffen:
- Prekäre Lebensumstände
- Keine bzw nur sehr geringe landwirtschaftliche Fläche zum Anbau von Lebensmitteln zur Eigenversorgung
- Schwere Krankheit des Kindes oder eines Erziehungsberechtigten
- Zu viele Kinder im Haushalt, um allen die Schulbildung zu ermöglichen
- Vollwaisen ohne funktionierenden Familienverbund
Kinder, die ins Programm aufgenommen werden, erhalten von uns:
- die Möglichkeit in die Schule zu gehen (Schulgeld wird direkt an die Schule bezahlt)
- ausreichend Hefte und Stifte
- Porridge in der Schule
- einmalig eine Schuluniform
Wir erwarten uns von den Kindern, dass sie
- regelmäßig die Schule besuchen
- am Ende des Trimesters das Zeugnis vorweisen
- ab der Senior School regelmäßig an den Ferien- und Wochenendprogrammen wie Farmarbeit und Workshops, teilnehmen
-
Gründe, warum ein Kind aus dem Programm ausscheidet
+Leider kommt es dennoch immer wieder vor, dass Kinder ausscheiden. Das hat viele Gründe. Manche wollen einfach nicht in die Schule gehen und lieber auf eigenen Beinen stehen, sodass sie beispielsweise auf Maistrucks arbeiten oder Mopedfahrer werden.
Frühe Schwangerschaften stellen ein großes Problem vor allem in den entlegenenen Regionen dar. Ein Grund ist oftmals, dass die Mädchen in höherem Alter in die Schule eintreten und dann beispielsweise mit 16 Jahren noch in der Primary School sitzen und sich unter den viel jüngeren Klassenkameraden nicht wohl fühlen. Die Versuchung den Versprechungen eines jungen Mannes auf ein besseres Leben zu erliegen, ist leider nach wie vor groß.
Ein weiterer Grund für das Ausscheiden aus dem Programm ist der Umzug der Familie. In Uganda besitzt nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Bewohner Land und wenn sich in einer anderen Region des Landes eine billigere Unterkunftsmöglichkeit oder eine bessere Arbeitsstelle auftut, so ziehen die Leute sehr rasch um. Da sich das Einsatzgebiet von KINDERN EINE CHANCE auf zwei Bundesländer in Uganda beschränkt, können wir nicht allen Kindern in ihren neuen Wohnort mit der Betreuung folgen.
Schlussendlich nehmen wir uns aber auch das Recht, Kinder aus dem Programm auszuschließen. Dies kam in der Vergangenheit noch nicht oft vor. Der Grund war grobes Fehlverhalten trotz mehrmaliger Verwarnungen (z.B. Farmarbeit verweigern, Internatsleiter bedrohen, usw.)
Möchten Sie eine Patenschaft übernehmen?
So helfen Sie
- Eine Patenschaft übernehmen Mit 10,- Euro monatlich können wir für die Kinder Schulgebühren, Hefte und Stifte, sowie die Schuluniform und die Jause finanzieren.
- Engagement & Mitarbeit Der Ausbau und Erhalt unserer Arbeit ist nur durch die Mitarbeit von zahlreichen Freiwilligen, sowohl in Österreich als auch in Uganda, möglich.
- Als Unternehmen helfen Geldspenden sind ein wichtiger Bestandteil um unserer Projekte zu erhalten. Aber auch mit gewissen Sachspenden helfen Sie uns weiter.