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17.09.2015

2015 - Bericht von Barbara

2015 - Bericht von Barbara

Abschlussbericht - Barbara Leipold

Wenn ich von meinen ersten Tag bei Kindern eine Chance spreche, verlief der wohl etwas anders als bei den meisten Volunteers. Seit bereits drei Monaten in Uganda, war ich fast so weit wieder nach Hause zu fliegen. Die Arbeit in einem anderen Projekt hat sich leider als sehr frustrierend herausgestellt... Aber zum Glück nur fast. Als quasi letzte Möglichkeit bin ich in die CB-School gefahren, um einfach mal nachzufragen, ob sie zufällig eine Heilpädagogin für sieben Monate beschäftigen wollen. Und sie wollten!

Kindern eine Chance hat sich also für mich nicht nur als eine Organisation präsentiert, der das Wohl der Kinder am Herzen liegt und ihnen eine Chance zu einer guten Schulbildung ermöglicht, sondern die auch Volunteers eine Chance gibt, Uganda und die Arbeit dort noch einmal von einem neuen Blickwinkel zu sehen und schönere Erfahrungen zu sammeln.

Diese Chance habe ich genutzt und sieben wunderbare Monate in der Christoph-Bettermann-School in Zigoti verbracht.

Sieben Monate, in denen gelacht und geweint, gesungen und getanzt, besprochen, angewiesen, verhandelt und vorgeschlagen, zugehört und beraten, getröstet und unterstützt, gebastelt und geschrieben, gewitzelt und Klartext geredet, gelernt und gelehrt und ganz viel Miteinander erlebt wurde.

Sieben Monate, in denen ich mich als frisch gebackene Heilpädagogin erstmal in das ugandische Arbeitsleben und –verständnis einfinden musste.

Meine Hauptaufgabe war die Zusammenarbeit mit den Lehrern und somit die Gestaltung des Unterrichts. Die Arbeit mit Kindern mit Beeinträchtigung erfordert ganz andere Methoden und vor allem ein Verständnis dafür, dass diese Kinder andere Bedürfnisse haben, auf die rücksichtsvoll eingegangen werden muss. Das war ein Bereich, der mir sehr wichtig war. Aufgrund dessen habe ich vor allem mit den beiden Lehrerinnen eng zusammen gearbeitet, die Kinder mit einer geistigen Beeinträchtigung in ihrer Klasse haben und deshalb andere Unterrichtsformen benötigen. Somit hieß es neues Material zu erstellen, um das Be“greifen“ zu vereinfachen, unterstützte Kommunikation einzuführen, um auch den Kindern, die nicht sprechen können, eine Möglichkeit zu geben, sich verständlich zu machen und gemeinsam mit den LehrerInnen neue Methodiken der Unterrichtsgestaltung zu entwickeln.

Sieben Monate, in denen mir 45 Kinder mit all ihren Eigen- und Besonderheiten unglaublich ans Herz gewachsen sind.

Jeden Morgen wurde ich von einigen der Kinder fast umgerannt und fest umarmt, während andere mich mit einem fröhlichen „good morning, babula, how are you“ begrüßten. Für jeden gab es ein High-Five, was mit einem breiten Lachen beantwortet wurde. Kam ich in die Klasse wurde gelacht und gejauchzt, beim Anblick der Gitarre sind die Kinder komplett ausgerastet und noch Stunden nach der Sportstunde konnte ich ein vereinzeltes „uh ah ah ah uh“ von einem Bewegungsspiel namens „Funky Chicken“ durch die Gänge der CB-School hören. Kinder, die auf den Arm genommen werden wollten, mit denen gespielt, Quatsch gemacht und gebastelt werden sollte und die all das mit einer Herzlichkeit eingefordert haben.

Das war es, was mich jeden Tag daran erinnert hat, warum ich diese Arbeit mache und dass ich sie gerne mache. Das ist es, was es mir sehr schwer macht, mich zu verabschieden. Das ist es, was mir wohl noch ganz lange Zeit ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird, wenn ich daran zurück denke.