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08.07.2018

2018 - Bericht von Johanna

2018 - Bericht von Johanna

Mein Einsatz bei Kindern eine Chance

Ich war von September 2017 bis Jänner 2018 als Voluntärin bei Kindern eine Chance in Zigoti tätig. Dort habe ich in der Christoph Betterman School 1 gearbeitet. Als Sonderpädagogin und Pflegeassistentin konnte ich sowohl im schulisch-pädagogischen Bereich als auch im pflegerischen Bereich mitarbeiten und die MitarbeiterInnen vor Ort unterstützen.

Zunächst war es für mich schwierig herauszufinden, wo meine Unterstützung in den jeweiligen Bereichen am Dringendsten benötigt wird. Nach vielen Gesprächen mit Direktorin Judith sowie den einzelnen Lehrpersonen wurde mir bewusst, dass ich dem pädagogischen Bereich durch mehr Materialien und neue Ideen zur Gestaltung des Unterrichts bereichern wollte. Ich hospitierte in jeder Klasse mehrere Schultage um mir einen Eindruck von der gegenwärtigen Situation zu verschaffen. Danach passten die Lehrpersonen und ich den Stundenplan an, sodass Musik – Kreativität und Bewegung und Sport als Schwerpunkte implementiert wurden. Zudem arbeitete ich eng mit der Tischlerei zusammen, die, auf meinen Wunsch, einige Holzspielsachen wie Bauklötze, Puzzles und Steckspiele für die Kinder anfertigte.

Viel Herzblut steckte ich in die Klasse E, wo die Kinder mit den schwersten Behinderungen unterrichtet wurden. Ich gestaltete den Klassenraum um, indem ich ihn mit Kindern und Lehrperson strich, einen Wochenplan an die Wand malte sowie eine Snoezel-Ecke gestaltete. Das Konzept schrieb ich nieder, um es auch nachfolgende Lehrpersonen möglich zu machen, damit zu arbeiten.

Ich legte besonderen Wert darauf, dass alle Schülerinnen und Schüler an sämtlichen Aktivitäten partizipieren konnten. Mein Ziel dabei war es, sie in lebenspraktischer Hinsicht zu größtmöglicher Selbstständigkeit zu führen.

In Anbetracht der Rahmenbedingungen und ihrer fehlenden Ausbildung nahmen die Betreuerinnen ihre pflegerischen und pädagogischen Aufgaben nach Kräften war. Deren Arbeit wurde unter anderem dadurch sehr erschwert, dass keine Hygienemittel, wie etwa Windeln, vorhanden waren. In Uganda ist Abfall und dessen Recycling eine große Schwierigkeit, weshalb Wegwerfwindeln für mich nicht in Frage kamen. Gemeinsam mit Judith erarbeitete ich ein Konzept für wiederverwendbare Windeln, angelehnt an das, welches auch in Österreich wieder vermehrt Fuß fasst. Leider hatte ich keine Zeit mehr, dieses Konzept fertig zu stellen, eine nachfolgende Volontärin übernahm aber dankenswerterweise diese Aufgabe.

Ich habe mich im Laufe meines Aufenthaltes gut in das Team der CB 1 integriert. Durch das ganzheitliche Arbeiten im schulischen wie auch im pflegerischen Bereich hatte ich die Möglichkeit, die Kinder den ganzen Tag über zu begleiten. Ich kann somit auf viele schöne Momente unter unterschiedlichen Aspekten mit ihnen zurückblicken

Leider hatte ich nicht nur gute Erfahrungen in Uganda. Zwei Mitvolontäre und ich wurden leider überfallen. Dieses Ereignis hat tiefe Spuren hinterlassen, wir wurden jedoch, soweit es dem Team von Kindern eine Chance möglich war, unterstützt und erhielten die Möglichkeit, nach unserem Aufenthalt kostenlos Supervision in Anspruch zu nehmen.

Der Einsatz in Uganda war für mich nicht der erste derartige Aufenthalt im Ausland, trotzdem wurde er zu meinem prägendsten.