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23.03.2012

2012 - 2. Eintrag: Das neue Schuljahr kann beginnen!

2. Eintrag: Das neue Schuljahr kann beginnen!


Ende Jänner gingen in Uganda die großen Ferien zu Ende. Bevor das neue Schuljahr beginnt gab es aber noch jede Menge Programm für Kinder, Jugendliche und auch die Lehrer. Die Internatskinder in Zigoti, die noch die Primary School, also Grundschule, besuchen, haben in einem zehntägigen Workshop ein Theaterstück erarbeitet, das schlussendlich vor großem Publikum zur Eröffnung der Lehrerfortbildung aufgeführt wurde. Unsere unterstützten Jugendlichen aus Zigoti und Madudu, die bereits in die Secondary School gehen, haben nach 14 Tagen in unterschiedlichen Kursen bewiesen, dass sie auch praktische Fähigkeiten haben und schließlich haben noch Lehrer aus allen unseren eigenen und unterstützten Schulen in einer dreitägigen Fortbildung ihr Wissen erweitert. Das Schuljahr kann also getrost beginnen.

Eine [Die-Nachwuchstischler_350] erfolgreiche Fortsetzung!
In den letzten Ferien im August haben wir erstmals für unsere unterstützten Jugendlichen aus den Secondary Schools praktische Workshops in Zigoti angeboten. Fleißig wurde 14 Tage lang in der Tischlerei, Schneiderei, bei der Strickerin, im Computerunterricht und im Zeitungsworkshop gearbeitet und was am ende präsentiert wurde, übertraf sowohl unsere Erwartungen als auch die der Kursleiter selbst. Schnell war klar, dieses Projekt soll keine einmalige Sache sein und somit haben wir im Jänner also wieder Workshops angeboten. In der Tischlerei wurden Hocker gebaut, Türen gezimmert und Schulbänke geleimt. Die Schneiderinnen nähten Kinderhemden, Babykleidchen, Nadelkissen und Buben-Shorts. Edith strickte mit ihren Schülerinnen Sweater für Schuluniformen und unsere Sekretärin Justine führte die Jugendlichen in die Arbeit am Laptop ein. Besonders gefreut haben wir uns über die neue Leiterin des Zeitungsworkshops. Im Sommer lernten die Jugendlichen vom Profi: Melanie Hutter, Journalistin aus Österreich, produzierte die „Uganda Krone“. Diesmal hat eine ihrer damaligen Schülerinnen, unsere Junior Sekretärin Cindy, ihre Arbeit fortgesetzt und die Zeitung „Uganda To Shine“ mit vier Jugendlichen herausgebracht. Am Ende der zwei Wochen gab es natürlich wieder eine to [Nachwuchsschneiderin-Annet_] lle Präsentation der Arbeiten und es war wirklich ganz toll zu sehen mit welcher Begeisterung und mit welchen stolz die Schülerinnen und Schüler gearbeitet haben. Egal ob Internatsschüler, Kinder, die bei den Caretakern leben oder die Jugendlichen aus Madudu - alle sind sich einig: eine Fortsetzung folgt bestimmt!

So ein Theater!
Was die Großen so erfolgreich vorgemacht haben wollten die Kleinen natürlich nicht missen. Allerdings war es aus unterschiedlichen Gründen (Platzmangel, zu klein für die Nähmaschinen usw.) nicht möglich, dieselben Kurse anzubieten. Schnell war eine Alternative gefunden: ein Theaterstück sollte erarbeitet werden und dann auf einer Bühne außerhalb der Schule uraufgeführt werden. Severin, unserer Freiwilliger aus Salzburg, übernahm die Regie- und Drehbucharbeiten. Ann-Christin, unsere zweite Volontärin, kümmerte sich mit einer Gruppe um das Bühnenbild. Eine weitere Gruppe wurde von Abdul, einem Secondary Schüler, in Akrobatik unterrichtet. Matronin Lydia übte tagein tagaus mit ihrer Gruppe die Ugandische Nationalhymne auf der Blockflöte. Und fast schon traditionell gestaltete Florence mit Schülerinnen diverse Handarbeiten, die dann in einer Marktszene zum Einsatz kommen sollten. Was anfangs wie ein bunter chaotischer Haufen wirkte nahm im Laufe der zehn Tage Vorbereitungszeit immer konkretere Formen an. Wenn man sich anfänglich der Blockflötenklasse am besten mit Ohrenschützern näherte, so wurde am Ende die Hymne schon fleißig mitgesungen, wenn man am Probenraum vorbeikam. Das Bühnenbild nahm schnell Form an und die gebastelten Tiere wurden musikalisch mit „Old McDonald“ auf die Bühne begleitet. Die Akrobaten erarbeiteten einige spektakuläre Figuren und wurden von Severin gekonnt ins Programm eingebaut.

Die Premiere fand dann in Mityana, der 15 Kilometer entfernten Landeshauptstadt statt. Viele unserer Kinder waren noch nie oder erst einmal zuvor dort und somit war allein schon die Fahrt dahin ein großes Spektakel. Die Bühne befand sich in Mizigo, einem Bildungshaus, wo die große Lehrerfortbildung von „A Chance for Children“ von Statten ging. Das Stück handelt von zwei ugandischen Familien. Die eine ist fleißig, geht sparsam mit den Ressou [Beim-Spielefest-b350_2] rcen um und ist sich bewusst, dass weniger Kinder bessere Chancen für diese bedeuten. Die zweite Familie geht seltener aufs Feld, verprasst das wenige Geld auf einmal und denkt nicht an die Zukunft der Kinder. Die Geschichte wurde sowohl schauspielerisch dargestellt als auch mit traditionellen Tänzen untermalt. Die Akrobaten sorgten für eine stimmungsvolle Einlage und die Marktfrauen verkauften im Anschluss an die Aufführung ihre gesamten Produkte an die Zuschauer. Das Publikum war begeistert und zollte mit Standing Ovations Respekt. Die Kinder waren begeistert und wurden mit einem festlichen Abendessen und einer Limo belohnt. Das ganze Theater hat sich also wahrlich ausgezahlt!

Lehrer lernen in den Ferien
Die Lehrer der Schulen, die entweder direkt von „A Chance for Children“ betrieben (Bongole, Natete, Butimba, Alex Mair Schule in Kakindu, St. Mary’s Zigoti) oder zumindest tatkräftig unterstützt werden (St. Agnes, St. Michael, Busenya) trafen sich in der letzten Ferienwoche zur mittlerweile vierten Lehrerfortbildung. Auf dem Programm standen einerseits die Sensibilisierung der Lehrkräfte für die Arbeit von KINDERN EINE CHANCE in Uganda und andererseits vor allem das Erstellen von Unterrichtsmaterialien, die Gestaltung von Klassenräumen mit lokalen Materialien und auch das Erarbeiten von Unterrichtsvorbereitungen. Ann-Christin, selbst Lehrerin für Kinder mit speziellen Bedürfnissen in Österreich, hat die drei Tage mit den Kollegen hier sehr spannend und interessant empfunden. „Manches läuft in Uganda komplizierter und bürokratischer ab als daheim, aber die Stimmung unter den Teilnehmern war sehr gut, es fand ein reger Austausch unter den einzelnen Schulen statt und ich habe das Gefühl, dass der Einsatz von „A Chance for Children“ wirklich begrüßt wird.“ Dass zum Abschluss noch die Landeshauptfrau von Mityana persönlich sowie der oberste Repräsentant des Präsidenten (RDC) im Bundesland die Zeugnisse an die Teilnehmer verteilt wurden, unterstrich natürlich noch einmal ganz stark, welche Dimension unsere Organisation hier erreicht hat. Nun bleibt nur zu hoffen, dass die Lehrer das Gelernte auch in die Tat umsetzen.