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25.03.2013

2013 - Bericht von Andreas aus Bongole

2013 - Bericht von Andreas aus Bongole

Bericht von Andreas aus Bongole

 

Ich war fast vier Monate in Uganda und durfte das ganze dritte Schul-Trimester (in Uganda gibt es 3 Trimester anstatt wie bei uns 2 Semester) in Bongole miterleben. Den Anfang machte ein Ferienlager und eine Farmarbeits-Woche für die unterstützten Kinder. Den Abschluss meines Aufenthaltes hier in Bongele bilden ebenfalls zwei Arbeitswochen mit den Kindern.

[20131102 101358 resized b350] In diesen vier Monaten bekam ich einen vielfältigen Einblick in die Arbeit von „A chance for children“. Mein Hauptarbeitsfeld war die Farm in Bongole und die Unterstützung des Farmers vorort. Das Land dort ist sehr fruchtbar, es wächst einfach alles auf diesen Böden, angefangen von Mais, Bohnen, Süßkartoffeln und verschiedene Arten von Bananen, aber auch alle Sorten von Früchten die dieses Land hervorbringt - unglaublich. Bei einem Familienbesuch bekam ich in der zweiten Woche in Bongole das erste Mal eine Jackfruit zu essen. Ich war begeistert von der Süße dieser Frucht.

Ebenfalls bekam ich einen Einblick in die Soziale Arbeit, da ich mit der Sozialarbeiterin Rose Familienbesuche machte. Bei diesen Besuchen lernte ich das Land so richtig kennen und sah wie wichtig die Arbeit von Kindern Eine Chance hier in diesem Bezirk geworden ist. Ich arbeitete einmal in der Woche mit den unterstützten Schülern der Senior School zusammen, die uns bei der Farmarbeit halfen. Auch die anderen Schüler halfen uns teilweise.

  [20131205 114809 resized b350] Mein Start in Bongole begann an der Primary School mit dem Ferienlager. Es war ein schöner Start die Kinder und Lehrer auf diese Weise kennen zu lernen, mit ihnen zu spielen und Workshops mitzugestalten. Ein Highlight für mich an der Primary School oder überhaupt an den beiden Schulen in Bongole waren "Debatten". Ich kannte diese "Schuldebatten" nicht bzw. vermisse ich sie aus meiner eigenen Schullaufbahn. Debatten finden zu einem bestimmten Thema statt und haben ganz offiziell einen Vorsitzenden, einen Hauptredner und das Publikum, welches sich ebenfalls an der jeweiligen Diskussion beteiligen kann. Am Ende wird von den Lehrern über die Debatte diskutiert, was gut gelaufen ist und was nicht gepasst hat. Dementsprechend werden Punkte vergeben. Einerseits fand ich die Themen interessant wie zum Beispiel ob "ein Ehe mit mehreren Frauen besser ist als ein Ehe mit nur einer Frau" oder ein Thema an der Seniorschool über "das Amt des Präsidenten". Ich fand auch interessant, dass die Lehrer Informationen berichtigten falls sie falsch waren und somit auch einen Lernfaktor schafften. Daneben sollte auch das richtige Auftreten vor einem Publikum und das Reden in englischer Sprache geübt werden, was für Schulen natürlich sehr wichtig ist. Es sieht zwar zwar nach einem gemütlichen Nachmittag für die Schüler aus, aber dennoch sehe ich den Lernertrag als höher an als es scheint.

Zwischen den Primary Schulen Nateete und Bongole fand im Rahmen eines Schulwettkampfes in Nateete eine Abschlussdebatte statt. Die Schüler trainierten fleißig in Bongole und lieferten eine gute Leistung an diesem Tag ab, nicht nur bei den Debatten auch beim wissenschaftlichen Quiz oder bei den Mathematikdisziplinen. Den Abschluss in Bongole bildete die "bye-bye to the top class Party", bei der die Kinder aus dem Kindergarten verabschiedet wurden und nächstes Jahr die P1 (1. Volksschule) besuchen werden. Es war eine tolle Verleihung der "Top-Class Urkunden", die feierlich vom Schulchor und von einer kleinen Theateraufführung umrahmt wurden.

[20131203 161313 resized b350] So schön meine Zeit in Uganda begonnen hat, so endet sie auch und ich werde viele tolle und erlebnisreiche Eindrücke mit nach Hause nehmen. Es war mein erster Besuch in Uganda und auf dem afrikanischen Kontinent und ich kann mir keinen angenehmeren Aufenthalt vorstellen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge denke ich an die schöne Zeit zurück. Ich habe sehr viel Herzlichkeit und eine große Gastfreundschaft erfahren dürfen, ich danke den Menschen in Bongole und der Organisation für die Unterstützung in diesen vier Monaten.

Ich wünsche „A chance for children“ weiterhin alles Gute und viel Erfolg und hoffe mit meinem Beitrag in Bongole etwas Sinnvolles beigetragen zu haben für diese tolle Organisation.

Andreas Niederbacher, Sozialpädagoge und Landwirt, Dezember 2013