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23.03.2010

2010 - Erster Tagebucheintrag: Alles beim Alten!

Alles beim Alten – und das ist gut so!

Nach 4 bzw. fast 5 Monaten sind wir also wieder zurück in Uganda. Immer mehr ist es ein Heimkommen und das Einleben fällt nicht mehr schwer. Unser erster Weg nach der Ankunft in Zigoti führt uns natürlich in die St. Marys Schule, die ja die meisten unserer Patenkinder besuchen und wo auch 80 Kinder im Internat leben. Hier in der Schule ist uns gleich aufgefallen, dass sich relativ wenig geändert hat. In dem Fall ist das aber durchaus positiv zu verstehen, denn wir haben mittlerweile ein relativ hohes Niveau erreicht, das es nun zu halten gilt. Das Schulgelände war äußerst sauber aufgeräumt und die Klassenzimmer weisen einige von den Lehreren selbst gebastelte Lehrmaterialien auf. Besonders bei den Kleinsten in der Baby und Top Class sind wir beeindruckt wie schnell sie lernen, und dass selbst die Kinder, die nicht im Internat leben, uns mit einigen Wörtern auf Englisch begrüßen. Und das Verhalten in der Pause erst! Noch vor einem halben Jahr waren noch vor Pausenbeginn sehr viele Kinder im Schulhof, jetzt verlassen sie wirklich erst mit dem Pausengong die Klassenzimmer. Die Kindergarten- und Vorschulkinder dürfen eine halbe Stunde vor den Großen ihr Porridge einnehmen. Und dafür sitzen sie alle am Tisch und trinken brav aus ihren Bechern. Wunderbar!


[dormcompetition] Die Internatskinder entwickeln sich weiterhin prächtig. Ihre Englischkenntnisse sind beeindruckend und es wundert uns nicht, dass wir unsere Luganda-Kenntnisse nicht weiterentwickeln, wenn wir selbst mit den Kleineren mehr oder weniger problemlos auf Englisch kommunizieren können. Die Schlafsäle sind tip top aufgeräumt, alle Betten haben Mosqzuitonetze, die regelmäßige bei Bedarf geflickt werden. Selbst das Bubenzimmer stinkt nicht mehr so erbärmlich wie früher und man kann ohne Atemmaske hineingehen. Ein grund dafür ist sicherlich die von unserer letzten Freiwilligen Melanie eingeführte „Dorm Competition“. Jeden Sonntag werden die Schlafsäle von der Matronin Allen, von Lehrerin Hellen und von unserer Freiwilligen - derzeit ist das Eva - inspiziert und bewertet. Da geht es um genrellen Eindruck, Sauberkeit des Bodens, wie die Kleidung aufbewahrt wird und auch wie es vor der Türe aussieht. Wöchentlich werden Punkte verteilt und nach 3 Wochen jeweils der Sieger gekürt. Als Preise gab es bis jetzt u.a. Vorhänge, Wecker oder Schwämme zum Waschen. Die Preise suchen sich die Kinder der einzelnen Schlafsäle selber aus. Eine wirklich tolle und sinnvolle Aktion, die den Kindern viel Spaß macht. Als die Jungs diese Woche einen extra Bonuspunkt für den nicht mehr existierenden Gestank bekommen haben, ernteten sie zustimmendes Gejohle der Mädels.

Auch auf der Farm läuft alles gut. Das es sehr lange nicht geregent hatte, ist Josephine, unserer Farmerin, mit dem Anpflanzen ein wenig hinter ihrem Plan, aber im Großen und Ganzen sind wir auch hier sehr zufrieden. Unsere Kuh ist wieder schwanger und wir in ca. 2 Monaten zum zweiten Mal kalben. Auch die Schweine haben sich mittlerweile wieder vermehrt. Nur bei den Ziegen läuft es nicht ganz so wie gehofft, wir werden wohl einmal ein zweites Männchen einladen müssen, um zu testen, woran die bisherige Kinderabsenz liegt. Die Mitarbeit der Senior Schüler während unserer Abwesenheit ließ, wie fast immer bisher, ein wenig nach, aber auch hier findet Josephine, dass sich die Situation immer mehr verbessert. Und faule Jugendliche gibt es nun mal hier wie in Österreich ja auch...

[Patenkinder_Madudu] Selbstverständlich haben wir uns nicht nur auf Zigoti beschränkt sondern sind auch schon in der ersten Woche nach Madudu gefahren, wo wir ja mittlerweile über 90 Kinder betreuen. Dort haben uns gleich scharenweise Patenkinder in Beschlag genommen, die schon vor der Pfarre auf uns gewartet haben, um Neuigkeiten von ihren Paten aus Österreich zu bekommen. Auch haben wir die Familien von Lazerus und Rosemary besucht. Beide leben ja wirklich in ärmsten Verhältnissen, aber sind durch aus positiv gestimmt. Lazerus bemüht sich redlich darum, für seine 5 Neffen und Nicht zu sorgen und bekommt das mit Unterstützung von Father Joseph auch gut hin, der immer wieder mit Kleinigkeiten für den Haushalt oder medizinsicher Versorgung aushilft. Rosemary hat mühevoll ein wenig Geld gespart, das sie in 3 Stück Wellblech für ihre Hütte investiert hat und wir haben beschlossen, dass wir ihr bei der Erneuerung ihres Zuhauses finanziell unter die Arme greifen werden. Der Lebensmut dieser kranken Frau ist jedes Mal wieder beeindruckend. Und die Kinder erst! Ronald hat von seiner Patin Malsachen bekommen und uns schon am nächsten Tag die ersten Bilder präsentiert. Liebevoll daheim gezeichent, wo es nicht einmal einen Tisch gibt. Das einzige was unsere Freude in Madudu ein wenig trübte ist die Veränderung in Father Josephs Leben. Er hat ja von Anfang an das Projekt in Madudu betreut und nun beginnt er aber Mitte August ein Studium an der Katholischen Universität in Nairobi, Kenia. Er hat dafür, als einer von nur 2 ugandischen Priestern in diesem Jahr, ein Stipendium bekommen. Natürlich freuen wir uns für ihn, aber wir sind auch traurig einen so verlässlichen und vertrauenswürdigen Partner zu verlieren. Gott sei Dank kennen wir seinen Nachfolger schon, Father John Paul, und schätzen auch diesen sehr. Er war bis jetzt mit der Jugendarbeit in der Pfarre betraut und wird nun neben der Betreuung der Schulen eben auch die Aussenstelle von KINDERN EINE CHANCE in Madudu leiten.

[butimba] Ein wahres Highlight für Stefan war der Besuch in Butimba, einer Schule aus unserem „School Support Network“ ca. 1,15 Stunden von Madudu entfernt. Sprichwörtlich am Ende der Welt haben wir dort ein Schulgebäude gebaut, Schulbücher gekauft und mit John Baptiste den besten Direktor gefunden, den man sich vorstellen kann. Nach nur 6 Monaten sprechen dort Kinder Englisch, wo man kaum einen Erwachsenen findet, mit dem man 3 Sätze reden kann. Die Schüler sind diszipliniert und gehen gerne zur Schule. Die Lehrer sind mit Eifer bei der Sache und wollen scih weiterbilden. Es ist wahrlich eine Freude zu sehen, was man mit dem verhältnismäßig geringen Mitteleinsatz und den richtigen Leuten für die Kinder in dieser sehr armen Gegend verändern kann.

Morgen fahren wir endlich nach Bongole, worauf wir uns schon sehr freuen, schließlich haben wir ja dort unserer erste eigene „A Chance for Children“ Schule.