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23.03.2009

2009 - Woche 4: 19. bis 26. August

Ein Heim für Tiere und 3 Österreicherinnen

Unsere Farm hat sich zu einem beliebten Treffpunkt für unsere Patenkinder entwickelt. Jetzt in den Ferien kommen die ersten (die Nachbarskinder Isaac, Aisha, Gideon und Dennis) bereits kurz nach sieben und bauen Legohäuser oder spielen Uno. Später folgen dann die Projektkinder und weitere Patenkinder, die im Dorf leben. Es ist jedes Mal eine wahre Freude, wenn wir sehen, wie richtig die Idee zu einem Spielezimmer bzw. einer großen überdachten Veranda war. Die Kinder haben zu Hause selten jemanden, der sich mit ihnen beschäftigt und vor allem gibt es keine Spielsachen. Gemeinsam mit Helen und Betty, die sich um die Kinder, die in der Schule leben kümmern, haben wir nun für die Ferien ein gutes System entwickelt. Die beiden Damen schicken jeweils am Vormittag und am Nachmittag ca. 15 Kinder zu uns auf die Farm, wo wir mit ihnen spielen bzw. die Kinder Josephine bei der Farmarbeit zur Hand gehen. Betty und Helen kümmern sich um die in der Schule verbleibenden Kids. Dort wird dann aufgeräumt, geputzt, gewaschen, aber auch gelernt. Seit kurzem werden Kurzreferate über gelesene Bücher gehalten. Betty stellt dann den aufmerksamen Zuhörern Fragen über das (auf Englisch) Erzählte.

Die Senior Schüler arbeiten fleißig auf der Farm und sammeln Punkte. Wie beim letzten Mal erzählt müssen die großen Kinder Josephine in den Ferien aktiv unterstützen. Nach der ersten Woche ziehen wir eine erfreuliche Bilanz. So gut wie alle 37 haben die Mindestpunktezahl 10 erreicht. Sehr viele haben aber weit mehr erarbeitet. Unsere Burschen, mit denen wir in Massaka waren, bauen in Eigenregie den Ziegenstall. Sie haben selber die Baumstämme besorgt, Erkundigungen über den Preis eingeholt und den Lastwagen für den Transport organisiert. Manchmal musste Stefan regulierend eingreifen, aber im Großen und Ganzen machen die Jungs alles allein. Diese Burschen waren natürlich fast jeden Tag vormittags und nachmittags aktiv und so haben Dani, Timothy, Muzafalu und Herbibu auch über 30 Punkte erreicht. Aber auch andere waren fleißig. Julius, den wir ursprünglich als ein wenig faul eingeschätzt haben, erreichte beispielsweise 18 Punkte. Er hat vor allem am neuen Zaun gearbeitet.

Die Farm wächst

Der neue Zaun wurde nötig, weil wir die Farm erweitern konnten. Unser Grundstück, das wir nun seit einem Jahr besitzen und seit gut einem dreiviertel Jahr aktiv bewirtschaften hat in etwa die Größe eines Fußballfeldes. Darauf befinden sich derzeit die Ställe für 94 Hühner, 2 Kühe, 4 Schweine und 1 Hasen, sowie der in Bau befindliche Stall für 4 Ziegen. Außerdem gibt es das Farmgebäude, in dem Ian lebt und auch wir unser Gästezimmer haben sowie ein zweites Haus mit einem weiteren Gästezimmer, Davids Raum und dem Spielezimmer. Und natürlich haben wir eine Latrine. Neben all den Gebäuden gibt es aber natürlich viel Essbares. Derzeit wachsen hier Tomaten, Melanzani, Paprika, Karotten, Salat, Bohnen, Bananen, Maracujas, Papayas, Ananas, Melonen sowie lokales Gemüse aller Art. Es gäbe aber so viel mehr! Und nun haben wir das Nachbargrundstück zum Kauf angeboten bekommen und die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Nun besitzen wir ein Land, das etwas drei Fußballfelder groß ist und Josephine ist schon fest am Planen, was wir hier anbauen werden. Der erste Schritt nach einem Landkauf in Uganda ist oft die Einzäunung und auch wir folgen dieser Tradition. Die Schüler waren fleißig und die erste Seite ist bereits mit Baumstämmen befestigt, wobei wir hoffen, dass diese Äste anwachsen und so ein schöner, dichter lebender Zaun entsteht.

Wir sind stolz!

In St. Agnes haben wir letzte Woche ja einen Hasen geschenkt bekommen. Zu klein zum Essen (Gott sei Dank!) hat er vorübergehend eine Heimat in einem leeren Schweinstall gefunden. Bereits nach zwei Tagen kam eines unserer Patenkinder, Peter Mbogo, auf uns zu, er habe eine Idee. Peter hat sich 2000 Ugandaschilling erspart, was wirklich viel ist, wenn man bedenkt, in welch armen Verhältnissen Peter lebt. Mit diesem Geld wollte er nun einen männlichen Hasen kaufen, sodass wir eine kleine Zucht starten können.  Ein Hase kostet etwas mehr und so haben wir Peter ein Geschäft vorgeschlagen: wir legen das fehlende Geld drauf, kaufen den Hasen und Peter kümmert sich um die Tiere. Wenn es Babies gibt, dann erhält er zwei vom ersten Wurf und das von ihm investierte Geld retour. Peter war begeistert, und nicht nur das, er hat sofort begonnen, den Hasenstall zu bauen. Gemeinsam mit Stefan hat er den Plan gezeichnet, sich selber um die Materialien gekümmert und wirklich ganz alleine (mit wenig Hilfe von Stefan) den Stall gebaut. Peter ist 12 Jahre alt und wir sind mindestens genau so stolz wie er, auf das fertige Werk. Die erste Nacht hat der Hase glücklich im neuen Heim verbracht und Peter war bereits um 7.00 Uhr hier, um nach dem Rechten zu sehen.

2+3 = 5 Muzungus aus Österreich

Obwohl wir hier mit unserem Team rund um Ian viel weiterbringen, würden wir das nie ohne die Hilfe und Unterstützung aus Österreich schaffen. Und damit meinen wir nicht nur unsere Spender sondern vor allem auch unseren Vorstand, der uns tatkräftig unterstützt. Bis jetzt war aber noch niemand hier vor Ort, um sich ein Bild zu machen, Daher sind wir sehr froh, dass Esther, unsere stellvertretende Kassiererin, jetzt zu Besuch in Uganda ist. Zwei Wochen lang kann sie sich nun ein Bild von den Fortschritten machen. Gemeinsam mit Esther sind noch zwei weitere „Muzunugus“ (Weiße) aus Österreich hier: Angelika und Theresia, Freundinnen und Vereinsmitglieder. Die drei Mädels wurden hochoffiziell in der Schule empfangen, Cesar hat wunderbare Lieder mit dem Chor einstudiert, Ansprachen wurden gehalten und traditionelle Tänze vorgeführt. Man hat richtig gespürt, wie stolz und erfreut alle sind, sowohl die Lehrer als auch die Kids, dass Besuch aus Österreich hier ist. Alles wurde hergezeigt, die Betten, die Bücher, die Schulhefte, die Schulbänke usw. usw. Ian, David und Josephine erklärten ausführlich die Farm und die Kinder haben die Besucherinnen sofort in Beschlag genommen. Uno und Memory spielen, Gummihüpfen und zeichnen gehören ab sofort zu den Hauptbeschäftigungen von Esther, Angelika und Theresia, wenn wir auf der Farm sind. Es gibt nämlich viel zu zeigen. St. Agnes stand bereits am Programm, Theresia war schon auf Erkundungstour mit Ian in Kampala, Patenfamilien wurden besucht. Das Kennenlernen der Lebensumfelder unserer Kinder war sicher sehr berührend für unsere Besucherinnen und sie werden in einem eigenen Gastkommentar von ihren Erfahrungen berichten.

Jetzt machen wir uns auf den Weg nach Madudu, um 12 Kinder zum Ferienlager nach Zigoti zu bringen. Aber davon mehr nächste Woche…